Die reine Beitragszusage unterscheidet sich in entscheidenden Punkten von den klassischen Formen der betrieblichen Altersversorgung. Die Leistungen werden nicht garantiert, d. h. die Höhe der avisierten Startrente kann für einen Anwärter im Zeitablauf schwanken. Auch nach Rentenbeginn kann sich die Höhe der Versorgungsleistungen ändern – nach oben und nach unten.
Wie hoch die Renten sind, und wie stark sie schwanken, hängt wesentlich von der Gestaltung eines Sozialpartnermodells ab. Die Kapitalanlage bestimmt die langfristig zu erwartende Rendite und die voraussichtliche Volatilität. Das richtige Zusammenspiel verschiedener Puffer kann die Volatilität wiederum senken, unter Umständen um den Preis einer im Einzelfall geringeren Rendite. Das Zusammenspiel der verschiedenen Parameter ist also von hoher Bedeutung für die Versorgungsberechtigten und hat unterschiedliche Auswirkungen auf verschiedene Altersgruppen.
Wir möchten in diesem Beitrag ein Gefühl dafür vermitteln, welche Stellschrauben welche Signifikanz haben. Dabei haben wir uns auf ein paar beispielhafte Aspekte beschränkt. Diese Aspekte beleuchten wir in den unten verlinkten Abschnitten.
Im Basisszenario, das eine breit gestreute, renditeorientierte Kapitalanlage nutzt und lediglich die im Gesetz explizit angesprochene Pufferung für Versorgungsempfänger verwendet, zeigt sich eine große Bandbreite bei den Startrenten. Nach Rentenbeginn werden in diesem Szenario die laufenden Leistungen relativ selten angepasst. In einem Zeitraum von 20 Jahren können in schlechten Kapitalmarktverläufen die Renten dennoch insgesamt um 41 Prozent sinken – oder in guten Verläufen auch auf das Doppelte steigen.
Die Analysen zeigen, dass ein zusätzlicher Sicherungsbeitrag nicht zwingend erforderlich ist, da der lange Investitionszeitraum für die meisten Anwärter de facto bereits zu einem Beitragserhalt führt. Er ist jedoch in der Startphase der reinen Beitragszusage sinnvoll, um auch neuen, bereits rentennäheren Anwärtern mit kurzem Investitionszeitraum den Beitragserhalt zu ermöglichen.
Weitere Analysen zeigen, dass sich Kürzungen in der Rentenphase auch in einer konservativen Kapitalanlage nicht vollständig vermeiden lassen. Ihre Wahrscheinlichkeit kann aber durch Sicherungsbeiträge deutlich reduziert werden. Wichtig ist daher eine sorgfältige Analyse der Rahmenvorgaben der Tarifpartner unter Einbeziehung aller verfügbaren Stellschrauben. Im Vordergrund steht dabei die Optimierung des Gesamtmodells aus Kapitalanlagestrategie und Steuerung der Puffer unter den vorgegebenen Zielsetzungen und Tarifvorgaben.
Eins wird jedoch klar: Die Zielrente bietet mit ihren diversen Umsetzungsmöglichkeiten sehr attraktive Rentenzahlungen. Die Chancen der reinen Beitragszusage sollten genutzt werden. Optimale Ergebnisse setzen allerdings voraus, dass das Zusammenspiel der verschiedenen Stellschrauben mittels einer stochastischen Analyse untersucht wird. Nur so kann sichergestellt werden, dass die reine Beitragszusage am Ende tatsächlich zu einem Erfolg für alle beteiligten Parteien wird.
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