Germany, Frankfurt
Über zwei Drittel der Personalverantwortlichen gehen davon aus, dass die Mitarbeiterfluktuation in diesem Jahr höher ausfallen wird als üblich. 36 Prozent der Unternehmen führen zudem in diesem Jahr eine Strategie zur Förderung der mentalen Gesundheit ihrer Beschäftigten ein. Führungskräfte erwarten, dass HR-Initiativen rund um die Mitarbeiter-Gesundheit in den nächsten zwei Jahren den zweitgrößten ROI bringen werden (nach dem Re-Skilling). Wellbeing-Strategien sind auch die Reaktion auf krisenbedingte Ermüdungserscheinungen und die erwartete hohe Mitarbeiterfluktuation. Das geht aus der Mercer-Studie „Global Talent Trends 2022“ hervor, die sich auf die Erkenntnisse von fast 11.000 Führungskräften, Personalleitende und Mitarbeitenden stützt.
„Ein grundlegender Wandel in den Werten der Menschen untermauert einen strukturellen Wandel auf dem Arbeitsmarkt. Der Druck auf Unternehmen, einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten, der die Werte ihrer Kund:innen, Mitarbeitenden und Investor:innen widerspiegelt, ist gestiegen. Die Herausforderung besteht darin, hier Fortschritte zu erzielen und gleichzeitig mit dem Inflationsdruck zurechtzukommen, sich auf neue Krisen einzustellen und sich mit unterschiedlichen Modellen zur Zukunft der Arbeit auseinanderzusetzen", sagt Kate Bravery, Autorin des Berichts und Global Leader für Advisory Solutions & Insights bei Mercer.
Fünf Trends für 2022: Was menschennahe Unternehmen richtig machen
Relevanz und Haltung
Um relevant zu bleiben, sind Unternehmen gefordert, sich an die sich ändernden Werte von Kund:innen, Mitarbeitenden und Investor:innen anzupassen. Organisationen, die ihre Kernwerte – durch Unternehmensziele, Arbeitsstandards und Investitionsstrategien – in die Tat umsetzen und Haltung zeigen, stärken die Beziehung zu ihren Stakeholdern und erzielen bessere Geschäftsergebnisse. Die Herausforderung besteht darin, Kulturen und Prozesse dafür zu schaffen, die von vornherein anpassungsfähig sind.
Partnerschaftliche Zusammenarbeit
Die Studie zeigt, dass Menschen nicht mehr für ein Unternehmen arbeiten, sondern mit einem Unternehmen zusammenarbeiten wollen. Partnerschaftliche Zusammenarbeit bedeutet, dass die Beziehung zwischen Arbeitnehmer:innen und Arbeitgebern neu bewertet wird. Zuverlässige Unternehmen erkennen den Wert von „Partnerschaft" anstelle von „Führung" und tun dies, indem sie ihre Return-to-Work-Strategien zu nachhaltigen Modellen für die Zukunft der Arbeit weiterentwickeln.
Bravery erklärt: „Die Zukunft der Arbeit wird nur dann erfolgreich sein, wenn alle Beschäftigten das Gefühl haben, dass sie fair und auf Augenhöhe behandelt werden. Heute fordern nicht nur Wissensarbeitende flexible Arbeitsoptionen, die sich mit ihrem Leben vereinbaren lassen, sondern alle Arbeitnehmer:innen – von Werkstattarbeiter:innen bis zu LKW-Fahrer:innen. Führungskräfte müssen sich auch mit Fragen der Fairness auseinandersetzen, beispielsweise im Hinblick auf die Bezahlung von Personen, die dieselbe Arbeit an verschiedenen Standorten verrichten, oder wenn es um die Gleichstellung von bestehenden versus neu eingestellten Mitarbeitenden geht.“
„Organisationen, die ihren Mitarbeiter:innen zuhören und bereit sind, die Angebote an die Anforderungen anzupassen, sind offen für neue Arbeitsmodelle: Sie setzen Beschäftigten beispielsweise anhand ihrer Fähigkeiten anstatt von starren Stellenbeschreibungen ein, schaffen eine sinnvolle Balance zwischen menschlicher Arbeit und Automatisierung und sind offen für flexible oder geteilte Rollen. So gelingt es, Talente bestmöglich zu gewinnen und zu binden“, ergänzt Michael Eger, Partner HR Transformation, Mercer Central Europe.
Gesundheit und Wellbeing
Die Pandemie hat das Gesundheits- und Wohlstandsgefälle zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen offengelegt und vergrößert. Insbesondere die mentale Gesundheit von Mitarbeitenden steht zunehmend im Fokus, da sie als Grundvoraussetzung gilt, damit Menschen arbeitsfähig und engagiert bleiben.
Skills und Employability
Transformationsprozesse in Unternehmen haben den Bedarf an Qualifikationsmaßnahmen verschärft, aber in vielen Fällen sind diese Maßnahmen nicht an den Zukunftsstrategien der Organisationen ausgerichtet. Qualifikationsbasierte Modelle ermöglichen es Unternehmen, Talente flexibler einzusetzen und auf vielfältigere Talentpools zurückzugreifen.
Experience und gemeinsame Energie
Die Pandemie hat die Einführung neuer Technologien, Geschäftsmodelle und Arbeitsweisen beschleunigt. Dieses Ausmaß an Veränderungen in extrem kurzer Zeit sowie die Belastung durch die Pandemie selbst haben ihren Tribut gefordert.
„Angesichts des niedrigen Energieniveaus ist eine kollektive Arbeitsmüdigkeit festzustellen, die sich auf die Produktivität auswirkt", sagt Bravery. „Technologie trägt einerseits zur Ermüdung bei, andererseits ist sie Teil der Lösung. Unternehmen müssen die digitale Akzeptanz erhöhen, ihre strategischen Visionen besser kommunizieren und organisatorische Komplexität angehen. Dies erfordert es, die Erfahrungen, die Menschen im Rahmen ihrer Arbeit machen, stärker an den Erlebnissen aus ihrem normalen Alltag anzupassen.“
Über die Studie "Global Talent Trends 2022“
Die siebte Ausgabe der Mercer Global Talent Trends Studie bringt die Meinungen von fast 11.000 Führungskräften, Personalleitende und Mitarbeitende aus 16 Regionen und 13 Industrien zusammen. Zur Studie
Über Mercer
Mercer setzt sich dafür ein, die Zukunft mutig und intelligent zu gestalten – durch die Transformation der Arbeitswelt, einer Verbesserung von Vorsorge- und Investmentlösungen wie auch den Einsatz für Gesundheit und Wohlergehen. Mit annähernd 25.000 Mitarbeitenden in 43 Ländern ist Mercer in 130 Ländern tätig. Mercer ist ein Tochterunternehmen von Marsh McLennan (NYSE: MMC), dem führenden globalen Anbieter von professionellen Dienstleistungen zu den Themen Risiko, Strategie und HR - mit einem Jahresumsatz von annähernd 20 Mrd. USD und 83.000 Mitarbeitenden. Als Marktführer hilft Marsh McLennan seinen Kund:innen, in einem immer dynamischeren und komplexeren Umfeld erfolgreich zu agieren. Zur Unternehmensgruppe gehören auch Marsh, Guy Carpenter und Oliver Wyman. Für weitere Informationen besuchen Sie uns auf www.mercer.de oder folgen Sie uns auf Twitter @Mercer_de.
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